GUBBIO + PACE E BENEUmfangreiches Kümmern um Wohnungslose in Köln

Entstanden ist dieses Projekt aus persönlichen Engagement der Ordensschwester Alexa Weißmüller von den Olper Franziskanerinnen Mitte der 1990er Jahre. Ende der 90er Jahre richtete das Erzbistum Köln zwei 50%-Stellen ein. Der Arbeitsansatz war zunächst ein rein aufsuchender, lebensweltorientierter (Streetwork). Eine große qualitative (und zunehmend auch quantitative) Veränderung der Obdachlosenseelsorge ergab sich durch die Eröffnung von GUBBIO (Benannt nach der franziskanischen Legende der Begegnung des Heiligen Franziskus mit dem Wolf von Gubbio), dem Treff und der Kirche der Wohnungslosenseelsorge in den Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters in der Ulrichgasse im Jahr 2004. An zwei Tagen (dienstags und mittwochs) öffnet GUBBIO am Nachmittag seine Tür für wohnungslose Menschen. Im Laufe der Zeit erweiterte sich das Angebot immer mehr. Die Angebote werden sehr gut besucht. Zu den Öffnungszeiten werden je nach Monatsfortschritt und weiterer äußerer Bedingungen 30-60 Gäste, an Weihnachten bis zu 130 Gäste empfangen.

In der Winterzeit, von Anfang November bis Ende März, findet in verschiedenen Kirchengemeinden das „Nacht-Café“ statt, ein niederschwelliges Übernachtungsangebot für obdachlose Menschen. Dabei wird von unterschiedlichen Kirchengemeinden und Gruppierungen jeweils ein Wochentag abgedeckt, an dem 10-20 obdachlose Menschen in den jeweiligen Räumlichkeiten eine warme und sichere Nacht verbringen können. Den Seelsorgern von Gubbio obliegt die Koordination des gesamten Projekts sowie die fachliche Begleitung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Die Kirche von GUBBIO dient in den Wintermonaten an drei Tagen pro Woche als Übernachtungsstelle. Zu den weiteren Aufgaben in der Obdachlosenseelsorge gehört die Organisation und die Durchführung von Verabschiedungsfeiern für auf der Straße und in verschiedenen Einrichtungen verstorbene Menschen, sowie nach Möglichkeit die Beerdigung von obdachlosen Menschen. Initiatoren und Träger des Engagements kommen ganz wesentlich aus der christlich-katholischen Gemeinschaft. Es ist aber weder auf Seiten der Engagierten noch hinsichtlich der unterstützten Menschen in irgendeiner Form auf diesen Kreis beschränkt, katholisch-Sein ist an keiner Stelle „Pflicht”. Seelsorge ist ein Angebot, aber keine Verpflichtung. 

Im vergangenen Jahr hat sich zusätzlich die Stiftung PACE E BENE (Homepage https://www.paceebene-stiftung.de) gegründet. Jeder Mensch hat das Recht auf ein Sterben in Würde  Die Realität sieht für viele obdachlose und wohnungslose Menschen leider oftmals anders aus. Über 500 Menschen in Köln sind obdachlos – über 11000 sind wohnungslos. Sie gehören zum Stadtbild und doch fragt sich kaum jemand, der Tag für Tag an ihnen vorbeigeht, wo und wie diese Menschen einmal sterben werden. 
Die Pace e Bene Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, sterbenskranke obdachlose Frauen und Männern zu unterstützen und ihnen einen Ort anzubieten, an dem ihr alltäglicher Überlebenskampf in den Hintergrund gerät und sie ihren letzten Lebensweg in Würde, medizinisch versorgt und persönlich sowie seelsorglich begleitet, gehen können. Aktuell geschieht dies in der Form, dass die Kosten für Plätze in kooperierenden Hospizen übernommen werden und die Gäste von der Straße dort begleitet werden. Langfristig verfolgt die Stiftung das Ziel, mittels der Spenden eine Wohnung mit der nötigen medizinischen Versorgung zu unterhalten, in der obdachlose Menschen im Sterbeprozess bedarfsgerecht umsorgt und begleitet werden können.